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Süddeutsche Zeitung: Auf der Couch zum Doktortitel

NewsHeute erschien in der SZ ein Artikel zum Fernstudium unter der Überschrift »Auf der Couch zum Doktortitel«

Ich habe einen Leserbrief dazu geschrieben, weil ich – neben der Überschrift – doch einige Punkte zu undifferenziert und oberflächlich fand.

Was meint ihr?

Hier mein Kommentar dazu:

Ein interessanter Artikel der viele Aspekte eines Fernstudiums aufgreift.

Was ich nicht so gelungen finde:

Die Überschrift klingt, als ob ein Fernstudium vergleichbar mit der gemütlichen Lektüre von ein paar Büchern auf der Couch ist. Auch wenn das im Artikel anders erläutert wird, stößt mir als Fernstudentin so „ein Reißer“ doch unangenehm auf.

Was mir fehlt:

Ein Fernstudium kann, muss aber nicht neben dem Beruf laufen – auch ein Vollzeitstudium mit »ganz normaler« Dauer ist möglich. Ein Fernstudium muss nicht eine Notlösung sein, weil kein Präsenzstudium möglich ist. Fernlernen ist eine Form des Selbstorganisierten und flexiblen Lernens, die in Zeiten von Web 2.0 und Social Media immer mehr zu einer echten Alternative werden wird, die viele Vorteile bietet.

Auch hierfür ist die Fernuniversität in Hagen, die zwar im Moment noch die meisten Studenten im Bereich Wirtschaftswissenschaften haben mag führend. Sie ist nicht nur die (meines Wissens nach?) einzige öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland, sondern bietet als größte Hochschule im gesamten Bundesgebiet ein weites Spektrum an Studienfächern und Fachrichtungen und gerade das Forschungsfeld eEcucation, virtuelles und mobilies Lernen bietet hier Studien- und Forschungsmöglichkeiten, die für Lernen in der Zukunft immer wichtiger werden.

Auch bei dem Hinweis auf die überwiegend männlichen Teilzeitstudenten fehlt mir ein tieferer Blick auf die Hintergründe. Warum ist das denn so? Vielleicht, weil zwar lebenslanges Lernen gefordert wird, aber die allgemeine Weiterbildung für Erwachsene doch mehr als stiefmütterlich behandelt wird! Menschen die sich im Erwachsenenalter neu orientieren möchten, Frauen die wieder in eine berufliche Karriere einsteigen möchten werden doch nur zu oft lediglich zu beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen beraten und gefördert.

Dass auch das Nachholen von Schulabschlüssen und/oder Studiengänge auf dem zweiten und dritten Bildungsweg eine echte Alternative sind wird viel zu wenig öffentlich gemacht.

Ein interessantes Thema jedenfalls, das es verdient noch vertieft und sehr differenziert betrachtet und diskutiert zu werden.

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