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Bildungschancen in Deutschland

Chancenlosigkeit

 

Im heutigen Video des Tages 04.01.09 wird über Bildungschancen in Deutschland gesprochen.

Das gezogene Fazit wiederholt lange bekannte Fakten:

  • Die Zukunft eines Kindes in Deutschland hängt maßgeblich von den Eltern ab…
  • … vor allem von deren Bildung, Status und Einkommen
  • Wenn der Vater (interessant, dass hier immer noch ganz selbstverständlich der Bildungsabschluss des Vaters genannt wird…) Abitur hat, wird auch das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit das Abitur erwerben und studieren.
  • Unser dreigliedriges Schulsystem zementiert soziale Herkunft…
  • auch bei gleicher Note sind Kinder ohne entsprechenden akademischen Hintergrund im Elternhaus bei der Grundschulempfehlung benachteiligt

Bis dahin bin ich vollkommen d’accord – und ein längeres Gemeinsamleben, mehr pädagogische Ausbildung für Lehrer, Sozialarbeiter an den Schulen und viele andere gute Ansätze wären ein Mosaikstein – zweifellos ein großer – um diese Situation zu ändern.

Aber keine Schule und kein Bildungssystem wird vollkommen ausgleichen können, was einem Kind fehlt, das in einem Milieu groß wird, in dem Eltern resigniert haben, nicht mehr motiviert sind an ihrer Situation und damit auch an der ihrer Kinder etwas zu ändern und den Glauben daran verloren haben, dass sie ihr Schicksal selber in die Hand nehmen können.

Und diese Resignation kann nur beseitigt werden, indem die Eltern direkt motiviert werden auch für sich selber wieder die Freude am Lernen und Hoffnung darauf, selbst etwas ändern zu können, zu entdecken.

Das wird nicht geschehen, wenn die einzige Förderung Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sind, die zum großen Teil ins Leere laufen und die Resignation noch erhöhen. Wenn es gelingt, bei den Eltern Freude am Lernen und damit zwangsläufig steigendes Selbstbewußtsein zu fördern, dann entstehen doch zwangsläufig wieder bildungsnahe Milieus und damit bessere Chancen für die dort aufwachsenden Kinder.

Erwachsenenbildung in Richtung zweiter und dritter Bildungsweg, das Nachholen von Schulabschlüssen und Studiengängen schlägt dann zwei Fliegen mit einer Klappe. Aus der demografischen Situation wird statt eines Problems ein Potential und im gleichen Zug entstehen dadurch wieder motiviertere und bildungsnahe Milieus.

Akademikerkinder haben rundum die besseren Chancen – wieso stellt niemand die Frage, wie man mehr Akademikerkinder bekommt? Die Geburtenquote wird man dort wohl kaum beeinflussen können – aber aus Erwachsenen die schon Kinder haben, können durchaus noch Akademiker werden … und schon haben wir Kinder mit besseren Chancen …

Einen weiteren interessanten Beitrag, mit einem Leserkommentar der zeigt, wie gleichgültig (oder resigniert) hier oft reagiert wird, findet ihr im Blog Erfolgreiches Leben, den ich über Twitter entdeckt habe.

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