Bildungspolitik

Antwort der CDU-Bundesgeschäftsstelle auf unsere Anfrage

politische BildungGestern erhielt ich von der Referentin der CDU für Bildungs-, Jugend- und Kulturpolitik die Antwort auf unsere Anfrage, die ich Euch hiermit zur Kenntnis (und Kommentierung) gebe.

Herzlichen Dank dafür an Frau Kirsch, die übrigens die Erste (und bisher Einzige) ist, die sich die Mühe einer Beantwortung gemacht hat!

 

Sehr geehrte Frau Siemsen,

haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen zum Zweiten und Dritten Bildungsweg. Gerne gebe ich Ihnen Auskunft und trage so zum Erfolg Ihrer Community für Selbstorganisiertes Lernen bei.

Wie ist die Position Ihrer Partei zur Förderung des Zweiten und Dritten Bildungsweges?

Im Regierungsprogramm „Wir haben die Kraft. Gemeinsam für unser Land.“ (2009 – 2013) heißt es dazu: „Gute Bildung für alle braucht viele Wege, klare Ziele und hochwertige Angebote, die durch das gegliederte Schulsystem geschaffen werden. Zu jedem Abschluss gehört ein Anschluss … Wir setzen auf Aufstieg durch Bildung und lebenslanges Lernen – unabhängig von finanzieller Lage und sozialer Herkunft. Arbeitnehmer müssen ihre berufliche Weiterqualifizierung verlässlich planen können. Lernzeitkonten wollen wir vor betrieblichen Insolvenzen schützen.“

Mit anderen Worten: Menschen, die den Zweiten und Dritten Bildungsweg beschreiten, nehmen ihr Schicksal in die eigenen Hände. Sie setzen auf Bildung, Anstrengung und ihre eigene Leistungsfähigkeit. Dabei verdienen sie von uns jede Unterstützung. Nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz BAföG) werden Auszubildende an Hochschulen und weiterführenden Bildungsstätten, darunter auch Berufsfachschulen, Fach- und Fachoberschulen, aber auch Abendrealschulen und -gymnasien, unterstützt. Das BAföG ist damit ein Garant dafür, dass Jugendliche und junge Erwachsene unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familien eine – erste – ihrer Eignung und Neigung entsprechende Ausbildung absolvieren können.

Wie stehen Sie zur “Altersbarriere”, also dazu, Ü30 auch den Weg zu Bafög und Stipendien zu öffnen – auch für Masterstudiengänge?

Im 23. Gesetz zur Änderung des BAföG wird die christlich-liberale Koalition die BAföG-Altersgrenze für Masterstudiengänge von 30 auf 35 Jahre anheben. Damit wird Bachelor-Absolventen die Möglichkeit gegeben, zunächst länger Berufserfahrung zu sammeln, anstatt sich aus Sorge, später den Förderanspruch zu verlieren, für einen sofort anschließenden Masterstudiengang zu entscheiden.

Außerdem haben Union und FDP ein Programm für Aufstiegsstipendien eingerichtet. Dabei geht es darum, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu erhöhen. Dieses Programm richtet sich vor allem an Frauen und Männer mit Berufserfahrung. Die Stipendien geben einen zusätzlichen Anreiz zur Aufnahme eines Studiums und verbessern damit die beruflichen Aufstiegschancen für begabte Fachkräfte. Mittlerweile wurden rund 2.000 Aufstiegsstipendien vergeben. Eine neue Auswahlrunde wurde am 1. Mai 2010 eröffnet. Die Zahl der Aufstiegsstipendien will die christlich-liberale Koalition kontinuierlich erhöhen.

Welche Maßnahmen könnten Ihrer Ansicht nach die Akzeptanz des Zweiten Bildungswegs auch für Menschen Ü30 in der Bevölkerung stärken (Gleiche Wertigkeit mit beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen)?

Es besteht gesellschaftlicher Konsens, dass lebenslanges Lernen angesichts der Globalisierung, der Anforderungen der Wissensgesellschaft und der demografischen Entwicklung gefördert werden muss. Das gilt auch für Menschen Ü30, die die Anstrengungen des Zweiten Bildungsweges auf sich nehmen.

Mit der Erhöhung der Bildungsprämie zu Beginn des Jahres von 154 auf 500 € haben wir den Anreiz erhöht, an der eigenen Bildung zu arbeiten. Durch die Erhöhung der Einkommensgrenzen kommen nun sogar zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Genuss dieser Förderung. Außerdem haben wir das Budget der akkreditierten Beratungsstellen pro Beratungsfall um 50 Prozent erhöht, um die entsprechende Beratung noch zu verbessern.

Die Gleichwertigkeit der im Berufsbildungssystem erworbenen Qualifikationen dokumentieren wir ab 2012 mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen. Dabei sollen insbesondere hochwertige Berufsbildungsabschlüsse auf derselben Stufe wie Bachelor-Abschlüsse eingestuft werden können.

Ich danke Ihnen für Ihre Anfrage, gibt sie mir doch Gelegenheit, die bildungspolitischen Vorhaben der CDU-geführten Bundesregierung darzulegen.

Mit freundlichen Grüßen

Ruth Kirsch
Referentin Bildungs-, Jugend- und Kulturpolitik
CDU-Bundesgeschäftsstelle

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