Erfolgsgeschichten

Mein Bildungs(um)weg

Hallo liebe Community Mitglieder,

erst mal ein herzliches Dankeschön an Sabine, dass sie uns diese Plattform zur Verfügung stellt.

Jetzt wo die Prüfungen vorerst vorbei sind, finde ich endlich auch Zeit, dass ich hier mal einen Eintrag schreibe.

Ich bin die Britta und mittlerweile 26 Jahre alt. Ich hatte einen recht geradlinigen Bildungsverlauf. Zuerst hatte ich mich entschieden ein Gymnasium zu besuchen, dort dann auch mein Abitur gemacht, anschließend beim Staat drei Jahre Informatik studiert und seither arbeite ich nun in einem Amt. So geradlinig das auch sein mag, so geradlinig sind leider ebenfalls die Fehlentscheidungen. Ich wollte zuerst kein Abitur mehr machen. Nach der elften Klasse waren die Lehrer so schlecht, dass sich aus meinen Lieblingsfächern Englisch und Französisch richtige Hassfächer entwickelt hatten. Das war schon die erste Fehlwahl. Auf Grund dessen wollte ich dann auch keine Fremdsprachen mehr studieren, was vorher immer mein Traum war. Ich dachte eigentlich immer daran Lehrer zu werden. Nun ja, nach dem Abitur hatte das dann gänzlich an Bedeutung verloren. Ich wollte zu Hause ausziehen und meinen Eltern nicht mehr auf der Tasche liegen. Daher hatte ich mich für ein Studium beim Staat entschieden: Fachrichtung Informatik. Also ziemlich genau das Gegenteil von dem was ich vorher wollte. Das hatte ich auch relativ bald bereut. Aber einmal unterschrieben, war der Weg zurück nicht mehr so einfach. Nach drei Jahren war das Studium abgeschlossen und 2005 hielt ich meinen Diplomtitel in den Händen und begann im Amt zu arbeiten. Relativ bald war mir klar, dass das nicht das ist, was ich wollte. Und erst, als ich hier am absoluten Tiefpunkt angekommen war, konnte ich mich endlich durchringen nochmal etwas von vorne zu starten. Dabei hatte ich nicht die Möglichkeit zu kümmern. Ich hatte eine Vertrag unterschrieben, der einen auf fünf Jahre verpflichtet (die laufen nun nächstes Jahr aus) und bei vorzeitiger Kündigung wären jede Menge Schulden entstanden… Also blieb die Entscheidung bei der Fernuni. In Bildungswissenschaften sah ich die Möglichkeit mich mit dem zu beschäftigen, was mich wirklich interessiert. Seit dem WS 2007/08 bin ich nun dabei. Im ersten Semester habe ich nur ein Modul belegt, seither sind es zwei. Im kommenden Semester wage ich mich sogar mal an drei. Bin schon gespannt, ob das klappen kann. Da ich noch spezielle Auflagen von meinem Arbeitgeber hab, ist es mir nicht möglich in Teilzeit zu gehen. Daher muss ich nebenher noch eine 42 Std.- Woche absolvieren. Ohne das Studium (trotz zusätzlicher Belastung) würde ich das aber gar nicht mehr durchstehen.

Vor ein paar Wochen habe ich mich nochmal erkundigt, welche Wege mir noch offen stehen könnten. Grundsätzlich hatte ich mit dem Master eEducation in Hagen geliebäugelt. Allerdings  hat sich nun noch eine Alternative herausgestellt. Diese ist zwar damit verbunden meinen Job aufzugeben, aber dafür meinem ursprünglichen Wunsch vom Lehrerdasein wieder etwas näher zu kommen. An einer Präsenzuni ist es in nur 2 Jahren möglich einen Master zu absolvieren mit dem man die Befähigung zum Lehrer für Berufs(ober)schulen, und Fachoberschulen erwirbt. Das ist nun das Ziel. Problematisch stellt sich hier leider die Finanzierung heraus. Dieses Problem gilt es noch zu lösen. Bafög ist allem Anschein nach keine Option. Allerdings hoffe ich auf einen Lichtblick noch anderweitig. Mein Mann unterstützt mich, allerdings die restliche Familie nicht. Die sind eher der Meinung, dass es Zeit wäre Kinder zu bekommen und ein Haus zu bauen. Ich bin der Meinung, es ist wichtig selbst erst mal mit sich ins Reine zu kommen, bevor man eine Familie gründet und unglücklich bleibt 😉 Die Argumentation: beim Staat ist alles toll, und der sichere Arbeitsplatz ist auch super, also kein Grund sich zu beschweren. Davon halte ich gar nichts. Das mag sein, dass das in beruflicher Sicht Vorteile hat, aber wenn man selber nur Tag und Nacht überlegt, wie man sich beruflich verändern könnte, ist das die ganze Jobsicherheit nicht wert.

Ansonsten kann ich nur jeden und jede ermutigen sich seine/ihre Bildungswünsche zu erfüllen. Es mag vielleicht schwer sein, aber ist es nicht schön, wenn das Semester vorbei ist und man weiß, dass man was geleistet hat!?

Ich wünsch Euch allen viel Durchhaltevermögen!

Vielleicht hat der ein oder andere noch Tips, wie ich mein neues Bildungsvorhaben noch besser finanziert bekomme!?

Macht’s gut!
Britta

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