Bildungspolitik,  Studieren

Master-Zulassung an Bachelor-Note gekoppelt?

Gemäss unserer Prüfungsordnung § 17 Abs. 2 setzt sich unsere Bachelor-Note wie folgt zusammen:
„Die Gesamtnote der Prüfung wird aus dem arithmetischen Mittel der Noten der 11 Modulprüfungen und der doppelt gewichteten Note der B.Sc.-Arbeit gebildet und zwar derart, dass nur die erste Dezimal-stelle hinter dem Komma berücksichtigt wird; alle weiteren Stellen werden ohne Rundung gestrichen.“

Zitat aus dem „Sprachrohr“ 01/02.2009, der Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen:
„Weiterbildung nicht an einen Notenspiegel koppeln – Wer einen Bachelor absolviert hat, soll das Recht auf einen Masterstudienplatz bekomme. Diese Forderung unterstützen wir als Fernstudierende besonders. Denn wer im Fernstudium den Bachelor mit 2,7 oder 3,1 abschließt, der hat trotzdem eine sehr gute Leistung erbrach, da oftmals andere Aufgaben wie Beruf und Familie Vorrang haben. Es ist nicht einzusehen, dass der Weg zu weiterer Bildung an einen Notenschnitt gekoppelt ist, der oftmals nur deshalb zustande kam, weil ein sorgenfreies Studieren möglich war, was für viele Studierende shon lange nicht mehr der Fall ist. […]
Menschen, die sich engagieren allen im System durch – […] verschulte Bachelor-Studiengänge machen das Studieren leicht für strebsame Mama- und Papasöhnchen, die alle Zeit der Welt haben, sich den vorgekauten Stoff störungsfrei eintrichtern zu lassen, um ihn dann pünktlich wiedergekäut aufs Blatt zu kotzen. Für Mütter mit Kindern, Behinderte, Ausländer, Menschen mit dünnem Geldbeutel, Menchen, die sich gern neben dem Studium in ihrem Umfed engagieren und solchen, de das Studium als eine der letzten Möglichkeiten erkannt haben, durch Bildung an ihrer Persönlichkeit zu feilen, fallen in diesem System unten durch.“

Hier sind ein paar Links zum Thema. Bildet euch eure eigene Meinung…

3 Kommentare

  • raquel

    Ich finde es gut, dass das asta sich dafür einsetzt,dass diese Beschränkungen aufgehoben werden, und noch besser zu wissen,dass die rechtliche Grundlage für solche Beschränkungen fehlt.

    Aber so weit ich gesehen habe,gibt es für den Master E-Education keine Beschränkung,kann das sein?

    LG

    raquel

  • mihei

    Die Intention des Artikels vom Sprachrohr ist durchaus bedingt richtig, die Argumentation ist allerdings zu undifferenziert und unsachlich (was möglicherweise an der verkürzten Zitierung liegen kann).
    Ein Fernstudium kann aufgrund der Begleitumstände durchaus eine „größere Leistung“ als ein Präsenzstudium sein. Allerdings muss dies nicht generell der Fall sein. Daher ist die Betonung, dass eine 2,7 oder 3,1 im FERNSTUDIUM trotzdem eine sehr gute Leistung darstellt nicht immer zutreffend. Wenn dem doch so wäre, dann müssten die Noten der Fernstudenten mit einem Korrekturfaktor, der diesem (angeblichen) Zustand Rechnung trägt, relativiert werden. Die Mama- bzw. Papasöhnchen Anspielung hört sich doch schon stark nach Neid an. Zudem wird hier unterstellt, dass nur Fernstudenten sich in ihrem Umfeld engagieren würden.
    Richtig ist, dass ein Bachelor alleine derzeit kaum die Chancen am Arbeitsmarkt erhöht und daher viele den Master anstreben. Dass man allerdings generell auf eine Koppelung an die Noten bei der Zulassung zum Master verzichten sollte sehe ich nicht. Die Wertigkeit des Masters hängt auch von der Zugangsvoraussetzung ab. Je anspruchsvoller diese Voraussetzungen sind, um so höher ist die Wertigkeit des Masters. Wenn man als Zugang zum Master z.B. eine 2,5 beim Bachelor benötigt, dann ist automatisch klar, wer einen Master hat, der hat auch einen guten Bachelorabschluss. Gibt es diese Beschränkung nicht, dann kann man sich eben auch geradeso zum Master durchwursteln. Es gilt also einen Kompromiss zwischen der Wertigkeit des Masters und dem verständlichen Wunsch einen Master ablegen zu können zu finden. Ich persönlich würde diese Grenze bei 2,5 setzen, kann mir als Kompromiss aber auch eine 3,0 noch vorstellen. Würde man sie darüber setzen hätte sie kaum einen Sinn und könnte dann auch ganz entfallen. Man kann sich fragen wieso ich die Wertigkeit so betone. Die Antwort ist ganz einfach, ich bin ein Befürworter von Qualität und ziehe sie der Quantität meistens vor.

  • Neve

    Die Intention meines Artikels war, die Diskussion anzuregen, und war dementsprechend auch meinerseits kaum wertend kommentiert („Bildet euch eure eigene Meinung“). Diesen gleich als „zu undifferenziert und unsachlich“ zu etikettieren ist m.E. mit Kanonen auf Spatzen schiessen. 😛

    Die Noten der Fernstudenten werden meines Wissens nicht relativiert.

    Zitat: „Die Mama- bzw. Papasöhnchen Anspielung hört sich doch schon stark nach Neid an.“ Mag ja sein… aber dieser Satz, als auch der nächste, stammt nicht von mir.
    Ich für meinen Teil kann mich über meine Begleitumstände gar nicht beklagen. Mein Studium wird aber weder von Mama noch von Papa finanziert. Neid hatte evtl. der Verfasser des Artikels im „Sprachrohr“ :mrgreen:

    Dass ein Master an die Note gekoppelt wird, davon bin ich auch heute noch kein Fan. Ich bin ebenso ein grosser Befürworter von Qualität… und ziehe sie ebenso der Quantität vor. Allerdings sehe ich das Ganze aus einem spezifischen Blickwinkel: Ackert man sich durch einen neuen Studiengang durch, der durchaus von mehreren sog. Kinderkrankheiten begleitet wird – wodurch die Qualität der Lehre selten dem Optimum entspricht – kann dieser Umstand durchaus Einfluss auf den Bachelor-Notendurchschnitt haben. U.U. schrammt man gerade so an einer Zulassung vorbei… Der Notendurchschnitt in einem der „höheren“ Module meines Studiengangs (3.7) zeigt, was meine Mitstudenten in den Moodle-Foren schon seit langem erbitten: Die Unterlagen sollten dringend überarbeitet und vielleicht auch besser aufbereitet werden.
    Diejenigen, die der Qualität des Masters (bzw. dessen Anforderungen) nicht gewachsen sind, werden früh oder später von selbst rausgesiebt.

    Um eines noch klar zu stellen: Ich studiere nicht, um gerade noch zu bestehen (es gibt solche Mitstudenten: „Hauptsache bestehen!“), um mich „irgendwie durchzuschleusen“, oder einfach nur damit ich etwas studiert habe. Ich verstehe Bildung als eine der vielen wichtigen Aufgaben im Leben, und genau so gehe ich diese Aufgabe auch an.

    Freundliche Grüße – – – In dem Sinne… 🙂
    „Learning never exhausts the mind.“
    „The noblest pleasure is the joy of understanding.“
    (Leonardo DaVinci)

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