Bafög und/oder Stipendien?
Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Sehrbrock hat sich gegen einen Vorschlag des nordrheinwestfällishcen Wissenschaftsministers Pinkwart ausgesprochen, ein bundesweites Stipendiensystem für begabte Studierende einzuführen.
Sie meint, dass ein solches System BAföG nur unterstützen, nicht aber ersetzen dürfe, weil BAföG auf einem Rechtsanspruch gründet, Stipendien aber auf das Wohlwollen der Stiftungen angewiesen seien.
Das ist von der Grundidee her, dass es einen Anspruch auf Hilfe zum Studium geben muss, völlig richtig. Die Anforderungen, um diesen Anspruch zu erfüllen, müssten aber völlig neu definiert werden.
Und ein ganz wesentlicher Aspekt ist doch auch, dass es sich bei BAföG um einen Kredit handelt und gerade Menschen, die finanziell nicht gutgestellt sind (und von denen reden wir ja??), es sich doch dreimal überlegen, ob sie Weiterbildung, deren Erfolgsumsetzung im Beruf und Umrechnung in Euro sich ja nciht vorhersagen lässt, mit Schuldenmachen beginnen.
Stipendien haben hier den eindeutigen Vorteil, dass sie nicht in Geld zurückgezahlt werden, sondern – so die Hoffnung – in Leistung für die Gesellschaft. Und das finde ich ist ein gutes Prinzip.
Ein weiterer, meiner Ansicht nach wichtiger Aspekt ist auch der, dass die Förderung von Studiengängen und Schulabschlüssen nicht davon abhängen darf, dass passgerecht für die aktuellen Erfordernisse der Wirtschaft gelernt und gefördert wird. Naturwissenschaften ja, Geisteswissenschaften nein?
Letztlich ist es ja auch egal, ob das Kind den Namen BAföG oder Stipendium trägt.
- Aber höhere Studienabschlüsse und Studiengänge dürfen nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern.
- Sie dürfen auch nicht am Geburtsjahrgang scheitern
- oder daran, dass das gewünschte Studium vielleicht in dem Jahr gerade nicht zum Anforderungsprofil der Wirtschaft passt
- oder daran, dass in der Diskussion um Zuständigkeiten (Bund/Länder/Wirtschaft) vergessen wird, worum es eigentlich geht:
nämlich darum, Menschen zu motivieren neue Wege zu wagen, Bildung zu wagen statt nur Arbeitsförderungsmaßnahmen (ein grausames Wort) und den Menschen die motiviert sind, dies auch zu ermöglichen!
Den Artikel, auf den ich mich beziehe, findet ihr hier ->