Winter, die Bundesbahn und mobiles Lernen
Gestern habe ich mal wieder einen Tag mit und in der Deutschen Bundesbahn verbracht – im ICE von München nach Hagen, auf dem Weg zu Ausschusssitzungen am Wochenende. Bis einschließlich kommendes WE werde ich mehrmals das Vergnügen haben – nächste Woche nochmal Hagen und kommendes WE Bonn.
Zwischen Hagen und München gibt es einmal täglich eine Direktverbindung ohne Umsteigen (obwohl die Bahn es schon möglich gemacht hat, auch während dieser „Direktverbindung“ zweimal zum Umsteigen innerhalb des Zuges zu zwingen …) – und die Fahrt dauert dann immer ca. 6 Std. (ca. weil es bisher kaum mal unter Verspätungen von mindestens 30 Minuten funktionierte).
Meistens versuche ich, diese 6 Stunden zum Lernen zu nutzen und merke immer wieder mal, wie selbstverständlich heute mobile Tools schon geworden sind – und wie hoch der Nutzen und groß die Vorteile davon doch sind.
„Ganz früher“ J – also in Zeiten ohne Notebook, hätte ich mir vorher etliche Seiten ausgedruckt, Bücher mitgenommen, Papierblöcke, Stifte etc. – und hinterher mühsam alles erarbeitete wieder in meinen PC zuhause übertragen (oder auch nicht … :-/).
Irgendwann dann war ich glückliche Besitzerin von einem Notebook – groß, schwer, unhandlich, aber immerhin zumindest theoretisch mobil. Zusätzliches Gepäck und viel Kopiererei von Stand PC zu Notebook und zurück war die Regel. Oft genug kam es vor, dass die Suche, wo denn nun die aktuellen Dateien waren, länger dauerte als die Arbeit daran.
Dann wurden die Notebooks kleiner, WLANs und eigene Netzwerke die Regel und mein heutiges Notebook passt in einen Minirucksack – zusammen mit meinem EbookReader der mich nun anstelle von vielen Kilogramm losem und gebundenem Papier auf Reisen begleitet. Auch das Hin- und Herkopieren ist Vergangenheit. Per Fernzugriff wähle ich mich auf meinen HeimRechner ein und arbeite aus dem Zug, aus der Bildungsherberge oder dem Hotel so, als ob ich zuhause am Schreibtisch sitze – und muss mir keine Gedanken mehr darüber machen, wo welche Datei abgelegt ist.
Und so stören mich mittlerweile nicht einmal die üblichen Verspätungen der Bundesbahn mehr – mal abgesehen von der Unruhe, die immer wieder mal aufkommt, wenn die Reisenden aus verspäteten Zügen keine Sitzplätze bekommen und laut über die Bahn schimpfen ;-). Solange ich nicht zum Umsteigen gezwungen werde, arbeite ich an meinem rollenden Schreibtisch, fast wie zuhause. Schade nur, dass ich nicht per Fernwartung auch die Heizung andrehen kann – denn in der Hinsicht hinkt mein mobiles Bahn-Büro eindeutig dem Komfort meiner Wohnung hinterher …
2 Kommentare
Jonas
Ich war letztens von Sauerland ins Allgäu und wieder zurück unterwegs. Hatte mein Tablet dabei und tatsächlich haben mir nicht einmal die vor meiner Nase abfahrenden Anschlusszüge etwas ausgemacht, ua weil ich noch im Zug die nächste Fahrt ermitteln konnte und das rumgerenne am Bahnsteig wegfiel.
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