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Bologna-Frust: Was muss verbessert werden

PromotionBei »deutsche-bildung.de« findet sich heute ein interessanter Beitrag in dem sich Studenten verschiedener Fachrichtungen über den »Bologna- Frust« äußern – lesenswert!

An diejenigen unter Euch, die schon studieren: Wie sind Eure Erfahrungen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge?

5 Kommentare

  • Neli

    Ich habe bereits ein Bachelor-Studium an einer Präsenzuni sehr erfolgreich abgeschlossen und studiere nun an der FernUni. Bei meinem Erststudium waren wir der 2. Jahrgang, der den Bachelor-Abschluss angestrebt hat und ich muss sagen, dass die Uni den Studiengang bereits sehr gut organisiert hatte. Letztendlich hatte nach der Bologna-Reform jede Uni die Möglichkeit, die Studiengänge neu zu gestalten. Was heute nicht funktioniert, sind die Fakultäten oftmals selbst in Schuld (sicherlich sind auch die Akkreditierungsagenturen mit verantwortlich).

    Ich kann nur sagen, ich hatte viele Wahlmöglichkeiten und konnte nach meinen persönlichen Vorlieben studieren. Neben allen Hausarbeiten oder Kompaktseminaren in den Semesterferien habe ich es auch noch geschafft zwei Praktika zu absolvieren. Ins Ausland hab ichs leider nicht geschafft, aber hab dann eben nach dem Studium ein 6-monatiges Auslandspraktikum eingelegt.
    Was mich persönlich an dieser ganzen Bologna-Diskussion besonders nervt, ist, dass die Mehrheit schreit, es werden zu viele Prüfungen in das Studium gequetscht. Ich weiß nicht, wie viel ich von den Kursen für mein späteres Leben mitgenommen hätte, wenn ich während meines Studiums lauter Teilnahmescheine (die früher ja nicht mal wirklich an die physische Teilnahme gebunden waren) hätte sammeln können.
    Ich hab mich jedenfalls damals ganz bewusst für ein Studium mit Bachelor-Abschluss entschlossen (zum damaligen Zeitpunkt hatten die meisten Unis noch nicht umgestellt, ein Magister- oder Diplomstudium hätte ich mir auch aussuchen können), eben weil ich nicht ewig vor mich hin studieren wollte.
    Mit meinem jetzigen Wissensstand und Erfahrungsschatz hätte ich mich aber ehrlich gesagt für ein anderes Studienfach entschieden, als Geisteswissenschaftlerin hat man in der aktuellen Lage nicht die besten Karten.

  • Sabine

    Hallo Nelli,

    danke für Deinen Erfahrungsbericht – ich finde es gut, auch einmal über die positiven Seiten zu lesen.
    Zu den Teilnahmescheinen habe ich keine Erfahrung, weil mein derzeitiges BA Studium mein Erststudium ist – aber auch ich finde in meinem Studiengang die Prüfungen angemessen und sinnvoll aufgeteilt. Gerade in den späteren Semestern, wo man oft zwischen Hausarbeiten, mündlichen Prüfungen und Klausuren wählen kann.
    In der Profilphase in den letzten beiden Semester gibt es dann auch Wahlmodule und damit die Möglichkeit, ein Gebiet in das man während der ersten 4 Semester Einblick bekam zu vertiefen.

    Studierst Du jetzt an der Fernuni einen Masterstudiengang? War der Anschluss an den BA der Präsenzuni problemlos möglich?

    Und zum Abschluss noch: Karriere und wirtschaftliche Möglichkeiten sind sicher wichtig, aber letztlich sollte ein Studium doch vor nach Neigung und Interesse belegt werden und der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten Jahren auch stark wandeln, ich sehe für Geisteswissenschaften langfristig durchaus Potential.

  • Neli

    Hi Sabine!
    Nein, ich bin leider noch nicht im Master. Eine Einschreibung in den Master Europäische Moderne wäre kein Problem, dabei erfülle ich die Voraussetzungen, aber eigentlich wollte ich nicht wieder etwas so literaturlastiges wie bei meinem B.A. machen. Da ich aber doch eine gewisse Leidenschaft dafür habe, schaue ich mir im nächsten Sommersemester das Einführungsmodul dazu mal an. Derzeit arbeite ich an der Zulassung zum Master Soziologie, den ich wahnsinnig interessant finde. In meinem Erststudium hatte ich leider nur am Rande Einblicke in diesen Bereich, daher muss ich 3 Module des B.A. Soziologie bestehen, um dann in den Master zu wechseln.
    Das ist zwar aus Zeitgründen ärgerlich (habe leider keine Vollzeitarbeitsstelle), aber inhaltlich ist es natürlich durchaus sinnvoll.

    Ich stimme absolut mit dir überein, dass man sein Studium nach Interesse und Talenten wählen sollte. Leider habe ich eben trotz sehr gutem Studienabschluss, Auslandserfahrung und abgeschlossenem Volontariat im Anschluss daran keine Stelle gefunden. Gut, das mag sicherlich auch an der Wirtschaftskrise gelegen haben (und noch immer dran liegen).
    Ich hoffe aber natürlich, dass ich zukünftig (auch mit dem höheren Abschluss) bessere Chancen habe. Derzeit denke ich nur, wenn ich „damals“ als Nebenfach BWL gewählt hätte (was ohne Probleme möglich gewesen wäre), würde ich im Moment sicher besser dastehen.
    Aber hätte, wäre, wenn… 😉

  • Sabine

    Hallo Neli,

    interessant – die Überlegung hatte ich auch mit dem Master Soziologie und den Einstiegsmodulen aus dem BA – habe mich inzwischen aber für den Master Medien und Bildung eEducation entschieden – bis dahin sind es aber noch zwei Semester.

    Und Deine Erfahrung bestätigt auch meine Einschätzung, dass ein BA eben nicht vergleichbar mit einem abgeschlossenen Diplomstudiengang von früher ist, bezüglich des Wertes auf dem Arbeitsmarkt und ich glaube auch bezüglich der Inhalte. Für mich stand jedenfalls schon zu Beginn meiner Planung fest, dass ich auf alle Fälle auch einen Masterstudiengang machen und anschließend promovieren möchte. Was ja mit dem BA auch nicht geht.

    Ich drücke Dir die Daumen – wir fangen ja dann vermutlich zeitgleich mit dem Master in Hagen an, SS11 ?

  • Neli

    Hi Sabine,
    dann viel Erfolg beim Übergang B.A.-M.A.!
    Das ein Bachelorabschluss nicht ähnlich wie ein Diplom ist, ist ja schon anhand der Studiendauer ersichtlich. Außer man ist in einem 7-oder 8-semestrigen Bachelorprogramm, was es ja auch gibt. An der Stelle verwischen die Grenzen sehr stark.
    Offiziell kann man ja (bei angemessener Abschlussnote) auch mit dem Bachelor als Promotionsstudent aufgenommen werden. Wie sehr das aber wirklich praktiziert wird, weiß ich nicht. Persönlich hätte ich das auch nicht für sinnvoll gehalten.

    Danke, ich dir auch! Ich plane eigentlich im WS10/11 mit dem Master anzufangen. Das muss ich aber noch klären, da die Fristen, um sich in einen Studiengang umschreiben zu lassen gegenüber den Klausuren doch zu knapp sind. Aber ich hoffe, es klappt schon dieses Jahr. 🙂

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