Nachdem ich gestern so über die vermeintliche Bildungsrepublik und ihre Schwächen gekämpft habe, soll Frau Merkel nun selber zu Worte kommen:
Im heutigen Video des Tages als – meiner Ansicht nach sehr gelungene – Rap-Version und morgen wird sie dann ernsthaft und persönlich zu Worte kommen, dann wird aber auch der Artikel dazu wieder einen ernsten Ton haben.
Das Problem sind weniger die Politiker, als vielmehr die Angehörigen der Mittel-und Oberschicht, die sich nach unten hin abschotten wollen. siehe hier: http://www.demo-online.de/nachrichten/schwarz-gruene-schulreform-hamburg-gefaehrdet
Das Video ist wirklich witzig, zeigt aber leider nicht die eigentliche Ursache des Bildungsproblems in Deutschland. Das Beispiel Hamburgs hat gezeigt, dass es sogar mit einer CDU- Mehrheit (!) möglich ist, eine 6-klassige Grundschule einzuführen. Gescheitert ist diese sinnvolle Reform an Eltern aus der bürgerlichen Schicht (denn wer sonst könnte ein Interesse daran haben,das bisherige Schulsystem unverändert beizubehalten?), die sich mit aller Macht nach unten hin abschotten wollen. Nur als Info, falls jemand nicht mitbekammen hat, was in Bremen passiert ist : Die schwarz-grüne Regierung Bremens hatte beschlossen, eine 6-klassige Grundschule einzuführen. Dies scheiterte an einer Bürgerinitiative, die es schaffte, das Vorhaben zu Fall zu bringen.
lg
Gabriel
vielen Dank für Deinen Kommetar hier (den ich mit Deiner Erlaubnis um den Kommentar aus der Moodle Biwilounge ergänzt habe).
Zum Teil gebe ich Dir recht, dass es Bevölkerungsschichten gibt, die sich ganz bewußt abgrenzen möchten und Barrieren undurchgänglich halten möchten. Dennoch bin ich überzeugt, dass sehr viel dieser Einstellung von den Medien „gemacht“ ist und diese wiederum sind von Druck und Einfluss der Wirtschaft gesteuert und somit auch in der Politik, denn dort zählt die Wirtschaft mittlerweile zu den einflussstärksten Gewalten.
In Hamburg war es ja nun auch nicht so, dass die CDU für eine Schulreform war 😉 :
Im Gegenteil, sie wollte, wie überall, an der bisherigen Struktur festhalten.
Um an der Regierung zu sein, brauchten sie aber die Grünen. És wurde eine Koallition gebildet, bei der es um nichts anderes ging, als an die Macht zu kommen, denn mit Inhalten kann eine schwarz-grüne Koalition nun überhaupt nichts mehr zu tun haben.
Resultat dieses Zusammenschlusses können dann nur faule Kompromisse sein, wie eben die 6 jährige Grundschule, die – meiner Ansicht nacht – nichts Ganzes und nichts halbes ist. 11jährige können genausowenig wie 9Jährige auf einen späteren Weg festgelegt werden.
Und in der Bürgerinitiative geht es ja auch noch um einen anderen Teil der »Reform«, nämlich dagegen, dass nach den 6 Jahren alleine die Lehrerkonferenz entscheidet, welches Kind wohin sortiert wird. Und es gibt zig wissenschaftliche Studien, die belegen, dass hier die tatsächliche Leistungsfähigkeit, Intelligenz und Potential eines Kindes nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Und zum Fallen gebracht hat die Initiative das Vorhaben ja auch noch nicht, das wird sich ja erst im nächsten Jahr entscheiden (s. Quelle hamburg.de unten)
Was ich vor allem schade finde: Bürgerinitiativen finde ich gut und Volksentscheide sollen mehr »Volkswillen« in die Parlamente bringen. Schlechte, i.S.v. undemokratische, Entschlüsse können nur da entstehen, wo wie bei den Wahlen auch, ein großer Teil der Bürger sich nicht daran beteiligt.
Und natürlich sind das diejenigen, die mutlos und frustriert sind von der Politk – also eher Anhänger linker Richtung, zu der ja früher auch mal die SPD gehörte … – also ist es doch ganz logisch, dass die Regierungsparteien im Grunde an einer höheren Beteiligung solcher Formen der Demokratie gar nicht interessiert sind und letztlich ein wichtiges Werkzeug echter Demokratie so dann instrumentalisiert wird.
5 Kommentare
Markus Jung (Fernstudium-Infos.de)
Interessant finde ich daran, dass das Video bereits vor circa einem Jahr (20.12.2008) eingestellt wurde. Was ist seitdem passiert? …
Pingback:
Sabine
Wie sie so schön singt: … mach ich nen Bildungsgipfel, Ergebnis: Irgendwann …
Gabriel Peifer
Das Problem sind weniger die Politiker, als vielmehr die Angehörigen der Mittel-und Oberschicht, die sich nach unten hin abschotten wollen. siehe hier:
http://www.demo-online.de/nachrichten/schwarz-gruene-schulreform-hamburg-gefaehrdet
Das Video ist wirklich witzig, zeigt aber leider nicht die eigentliche Ursache des Bildungsproblems in Deutschland. Das Beispiel Hamburgs hat gezeigt, dass es sogar mit einer CDU- Mehrheit (!) möglich ist, eine 6-klassige Grundschule einzuführen. Gescheitert ist diese sinnvolle Reform an Eltern aus der bürgerlichen Schicht (denn wer sonst könnte ein Interesse daran haben,das bisherige Schulsystem unverändert beizubehalten?), die sich mit aller Macht nach unten hin abschotten wollen. Nur als Info, falls jemand nicht mitbekammen hat, was in Bremen passiert ist : Die schwarz-grüne Regierung Bremens hatte beschlossen, eine 6-klassige Grundschule einzuführen. Dies scheiterte an einer Bürgerinitiative, die es schaffte, das Vorhaben zu Fall zu bringen.
lg
Gabriel
Sabine
Hallo Gabriel,
vielen Dank für Deinen Kommetar hier (den ich mit Deiner Erlaubnis um den Kommentar aus der Moodle Biwilounge ergänzt habe).
Zum Teil gebe ich Dir recht, dass es Bevölkerungsschichten gibt, die sich ganz bewußt abgrenzen möchten und Barrieren undurchgänglich halten möchten. Dennoch bin ich überzeugt, dass sehr viel dieser Einstellung von den Medien „gemacht“ ist und diese wiederum sind von Druck und Einfluss der Wirtschaft gesteuert und somit auch in der Politik, denn dort zählt die Wirtschaft mittlerweile zu den einflussstärksten Gewalten.
In Hamburg war es ja nun auch nicht so, dass die CDU für eine Schulreform war 😉 :
Im Gegenteil, sie wollte, wie überall, an der bisherigen Struktur festhalten.
Um an der Regierung zu sein, brauchten sie aber die Grünen. És wurde eine Koallition gebildet, bei der es um nichts anderes ging, als an die Macht zu kommen, denn mit Inhalten kann eine schwarz-grüne Koalition nun überhaupt nichts mehr zu tun haben.
Resultat dieses Zusammenschlusses können dann nur faule Kompromisse sein, wie eben die 6 jährige Grundschule, die – meiner Ansicht nacht – nichts Ganzes und nichts halbes ist. 11jährige können genausowenig wie 9Jährige auf einen späteren Weg festgelegt werden.
Und in der Bürgerinitiative geht es ja auch noch um einen anderen Teil der »Reform«, nämlich dagegen, dass nach den 6 Jahren alleine die Lehrerkonferenz entscheidet, welches Kind wohin sortiert wird. Und es gibt zig wissenschaftliche Studien, die belegen, dass hier die tatsächliche Leistungsfähigkeit, Intelligenz und Potential eines Kindes nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Und zum Fallen gebracht hat die Initiative das Vorhaben ja auch noch nicht, das wird sich ja erst im nächsten Jahr entscheiden (s. Quelle hamburg.de unten)
Was ich vor allem schade finde: Bürgerinitiativen finde ich gut und Volksentscheide sollen mehr »Volkswillen« in die Parlamente bringen. Schlechte, i.S.v. undemokratische, Entschlüsse können nur da entstehen, wo wie bei den Wahlen auch, ein großer Teil der Bürger sich nicht daran beteiligt.
Und natürlich sind das diejenigen, die mutlos und frustriert sind von der Politk – also eher Anhänger linker Richtung, zu der ja früher auch mal die SPD gehörte … – also ist es doch ganz logisch, dass die Regierungsparteien im Grunde an einer höheren Beteiligung solcher Formen der Demokratie gar nicht interessiert sind und letztlich ein wichtiges Werkzeug echter Demokratie so dann instrumentalisiert wird.
Weitere Quellen:
Die Bürgerinitiative selbst: http://www.wir-wollen-lernen.de/index.html
Neues Deutschland: http://www.neues-deutschland.de/artikel/159671.buergerinitiative-bringt-irritierte-gruene-in-defensive.html
Indymedia-Lätzebu: http://www.indymedia-letzebuerg.net/index.php?option=com_content&task=view&id=35697&Itemid=1
hamburg.de: http://www.hamburg.de/nachrichten/1956754/schulreform-volksbegehren.html