Merkels Videobotschaft der Woche fordert Innovation – die Umsetzung ist bisher leider nicht innovativ
In ihrer Videobotschaft der Woche vom 20.2.10 erklärt Bundeskanzlerin Merkel, dass Bildung und Forschung ganz eng zusammenhängen.
Wir wüßten, dass für unser Land, das eine demografische Veränderung erlebt, die Fähigkeit zu Forschung und Innovation grundlegend wichtig sei. Wirtschaft und Politik (bis 2015 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, davon 7 % für Bildung…) müssen in Forschung investieren. Voraussetzung sei aber, dass wir genügend Menschen haben, die in der Forschung arbeiten können … daher sei es „ganz entscheidend, dass jedes Kind in unserem Lande eine faire Chance erhält“.
Ja Frau Dr. Merkel – da haben Sie zweifellos recht.
NUR: Diese faire Chance kann man nicht alleine mit mehr Ausgaben lösen und mit nur 7% des Bruttoinlandsproduktes schon gleich gar nicht.
Auch wird es sich »unser Land« nicht leisten können, in Bezug auf Forschung auf die Kinder zu warten, die nach 2015 (vielleicht) von den Mehrausgaben profitieren können.
Wir müssen JETZT etwas ändern – für und mit den Potentialen die JETZT da sind.
Und was geschieht JETZT?
Schüler und Studenten des Zweiten und Dritten Bildungsweg fallen aufgrund der Altersgrenze 30 aus den Fördermöglichkeiten (Bafög und die meisten Stidpendien) vieler B.A. Studiengänge und fast aller M.A. Studiengängen raus – eine Anhebung auf 35 ist da keine Reform sondern nur neuer Putz auf morschen Ziegeln.
Bachelorstudiengänge gelten als berufsqualifizierender Abschluss und somit werden viele Masterstudiengänge mit Stipendien und Bafög gar nicht mehr gefördert. Studierende des Zweiten und Dritten Bildungsweges, die vielleicht im B.A. noch das Glück hatten gefördert zu werden, sind spätestens hier dann außen vor.
Ohne ein Masterstudium keine Promotion – ohne Promovierende kein Fortschritt in der Forschung.
Liebe Frau Dr. Merkel, Sie sagen, dass Bildung und Forschung eng zusammenhängen, Sie sagen wir brauchen Innovation für unser Land. Warum dann keine echten Reformen?
Was bislang geschieht und geplant ist, ist alles andere als innovativ: Wie soll es denn da unser Land werden?